Einleitung

Ihr pflegeleichtes, raues Haar und ihre menschenbezogene Art verleihen den Norfolk Terriern eine sympathische, natürliche Ausstrahlung, die absolut zu ihrem Wesen passt. Sie sind leicht zu erziehen, neugierig und verschmust. Fröhlich, lustig, kinderlieb und von strubbeligem Charme sind es richtige Kobolde, bereit, jede Unternehmung mitzumachen.

Als rauhaariger Hund wird er zweimal im Jahr getrimmt. Ansonsten sind Norfolks pflegeleicht und aufgrund ihrer handlichen Größe problemlos überallhin mitzunehmen. Vor allem wegen ihres unkomplizierten, charmanten Wesens eignen sich Norfolks hervorragend als Familienhunde. Seine Kleinheit und seine menschenbezogene Art machen diesen munteren, freundlichen Hund auch für eine Stadtwohnung geeignet, wenn er nur genug Bewegung oder Beschäftigung bekommt.

Er ist jedoch nicht als hübsche Dekoration für die Sofaecke gedacht, sondern möchte ein vollwertiges Familienmitglied sein. Klein ist er nur äußerlich. Er möchte wie ein großer Hund behandelt werden und wissen, was er darf. Ursprünglich zur Mäusejagd für ein raues Leben auf den Bauernhöfen gezüchtet, als es noch keine Autos gab, die ihm gefährlich werden konnten, ist und bleibt er ein echter Kumpel für schöne Wanderungen durch Wald und Feld, der mit seinem Herrchen oder Frauchen durch dick und dünn geht.

Der Norfolk Terrier: Ein echter Kumpel für schöne Wanderungen durch Wald und Feld, der mit seinem Herrchen durch dick und dünn geht!

Ihr Wesen aus Sicht erfahrener Züchter

Von Haus aus ist der Norfolk Terrier ein Familienhund, dessen Vorfahren Ende des 19. Jahrhunderts auf den Höfen der Bauern lebten und sich bei der Bekämpfung der damaligen Mäuse- und Rattenplage ein Zubrot verdienten.

Aus dieser Zeit konnten sich der Norfolk und auch der Norwich Terrier Charakereigenschaften bewahren, die zumindest unter den Terriern wohl einzigartig sind.

Hierzu sagte Joy Taylor vom bekannten Zwinger Nanfan:

„A steady temperament was essential to the work they had to do and this temperament, combined with a loving disposition, was a unique combination.“

Joy Taylor (Nanfan)

Besonders wichtig ist auch heute noch das liebenswerte Wesen dieser Hunde, und das wird auch im Standard ganz besonders betont. Norfolks und Norwichs sind die einzigen Terrierrassen, denen die Worte „nicht streitsüchtig“ in den Standard geschrieben wurden und der Norfolk ist einer der wenigen Terrier, die trotz Terrierspirit in einem größeren Rudel gehalten werden können, ohne zu raufen. Auf dem Bild rechts spielen sie miteinander.

Fragt man einen Züchter nach dem Grund, warum er sich gerade für diese Rasse entschieden hat, so ist es in der Regel nicht sein hübsches, natürliches Aussehen oder seine Kleinheit, sondern sein überaus liebenswerter Charakter und sein ausgeglichenes Temperament. Das war auch bei Frau Marjorie Bunting, Besitzerin des einflussreichen englischen Zwinger „Ragus“ der Fall:

„What was it that so attracted us to these little red dogs? Well basically I suppose it was their character, their tough, sturdy independence, their ability to work out a sticky situation and find the answer for themselves; their great love of people, they more than any other breed I have ever had to do with, can make you feel important and loved. They are great flatterers. They are a very sporting little dog which was important to my father, as to him a terrier was no good unless it could at least catch a rat.“

Marjorie Bunting (Ragus)

Elisabeth Matell charakterisierte in einem Artikel der schwedischen Zeitschrift „Terrier Post“ 2/1971 das Wesen der Norfolk Terrier wie folgt:

Es sind robuste Hunde, für ein raues Leben gezüchtet und keinesfalls als nette Dekoration in der Sofaecke gedacht. Sie sind ihrem Besitzer sehr zugetan, anhänglich, intelligent und gelehrig, immer munter und zu allem bereit, egal ob es darum geht mit Kindern zu spielen oder Mäuse zu jagen. Dass er noch nicht mehr Anhänger hat ist unbegreiflich. Er verträgt sich ausgezeichnet mit anderen Hunden und eignet sich gut als Zweithund zu einer größeren Rasse.

Elisabeth Matell (Cracknor)

Norfolk Terrier sind kleine Hunde mit großer Persönlichkeit: Manche sehen gerne fern, manche graben gerne, manche sind fasziniert von ihrem Spiegelbild, viele würden gerne auf die Jagd gehen, einige können gut klettern und eignen sich auch fürs Agility, viele lieben es, neue Menschen kennenzulernen und viele Norfolks spielen gerne.

Zusammenfassung

Kurz und gut, Norfolks sind:

  • aufgeweckte Bürschchen,
  • kleine Kobolde und bereit, jede Unternehmung mitzumachen,
  • fröhlich und charmant,
  • richtige Persönlichkeiten,
  • immer für einen da und
  • das Beste was uns passieren konnte!

Sie eignen sich

  • für Familien mit Kindern, wenn diese mindestens 9 Jahre alt sind,
  • für Singles, die sie immer dabei haben wollen, und
  • auch für ältere Leute, deren Garten eingezäunt ist.

Den idealen Hund für Jedermann gibt es jedoch nicht. Für welchen Welpen man sich entscheiden sollte, hängt davon ab, ob man beispielsweise einen kernigen, zeigefreudigen Ausstellungshund, einen verschmusten, menschenbezogenen Familienhund, oder einen robusten Hofhund sucht. Welche Charaktereigenschaften die Hunde eines Züchters haben hängt nicht zuletzt von den Prioritäten des Züchters bei der Auswahl seiner Zuchthunde ab. Je älter die Welpen bereits sind, umso besser wird der Züchter das spätere Wesen der Welpen einschätzen können.

Literatur

  • Hinsch, F. (2002): Aussehen und Wesen
  • Matell, E. (1971), in: Terrier Posten 2/1971
  • Read, J.R. (1989): The Norfolk Terrier, Livermore, Calif.
  • Peper, W. (1995): Norfolk und Norwich Terrier, Paul Parey
  • Taylor, J., Matell, E. (2005): How short-term interest became life-long devotion, The Norfolk Terrier Club of Great Britain, Year Book 2003-2004